Mit seinem Projekt „Jugendintegration & Antiaggression durch Sport“ hat der Postsportverein Heide e.V. das Landesfinale des von den Volksbanken Raiffeisenbanken und dem DOSB initiierten Vereinswettbewerbs „Sterne des Sports“ für sich entschieden. Nun wartet auf den Verein das Bundesfinale in Berlin.
Der „Große Stern des Sports“ in Silber geht in diesem Jahr an den Postsportverein Heide e.V.
Doris Birkenbach, Vizepräsidentin des Landessportverbandes Schleswig-Holstein, und Vertreter der Volksbanken Raiffeisenbanken zeichneten den Verein am Montagabend im Kieler Haus des Sports mit der begehrten Trophäe aus. Der Postsportverein überzeugte die Jury mit seinem Projekt „Jugendintegration & Antiaggression durch Sport“ und gewann als schleswigholsteinischer Landessieger den „Großen Stern des Sports“ in Silber sowie ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche mit sozialen, emotionalen und kognitiven Einschränkungen und bietet ihnen durch gezielte Sport-, Bewegungs- und Entspannungseinheiten einen sicheren Raum zur Persönlichkeitsentwicklung. Die Einheiten dienen als Ventil für Frust und Aggressionen, die im Alltag oft keinen Ausdruck finden. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Sport zur sozialen Integration beitragen kann – und hat bereits spürbare positive Auswirkungen auf die Teilnehmenden und ihr Umfeld.
Breitensport mit Wirkung: Die weiteren Preisträger
Den zweiten Platz beim diesjährigen Wettbewerb teilen sich drei Vereine, die jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 1.250 Euro ausgezeichnet wurden.
Der FFE/FTSV Fortuna Elmshorn von 1890 e.V. überzeugte mit dem Projekt „YOUTHCLUB green planet – Tauschcafé“, das Sport, Umweltbewusstsein und soziale Teilhabe miteinander verbindet. Im Tauschcafé können Sportkleidung und Ausrüstung gespendet oder getauscht werden. Ergänzt wird das Angebot durch einen Leseclub, einen Blog und kreative Aktionen wie eine Kunst-Vernissage. Das Projekt fördert Nachhaltigkeit, Bildung und Begegnung in einem Viertel mit hohem Migrationsanteil und zeigt, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen und gesellschaftliche Themen aktiv gestalten können.
Der TSV Mildstedt e.V. wurde für sein Projekt „Fit für den Notfall: Erste Hilfe für Familien“ geehrt. In einem innovativen Kurskonzept lernen Eltern und Kinder gemeinsam lebensrettende Maßnahmen – von der Herz-Lungen-Wiederbelebung bis zur Hilfe bei Sportverletzungen. Das Format als Familientag senkt organisatorische Hürden und fördert das Gemeinschaftsgefühl. Durch die Einbindung lokaler Partner wie Feuerwehr und DLRG wird das Projekt zusätzlich gestärkt. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen und möglichst viele kleine und große Ersthelfer auszubilden.
Der 1. Latin Team Kiel e.V. zeigte mit „NextStep: 1. LTK – Verein der Zukunft“, wie moderne Vereinsentwicklung gelingen kann. Eine selbst entwickelte App, Mentalcoaching-Angebote und digitalisierte Abläufe machen den Verein effizient und zukunftsfähig. Vielfalt wird durch gelebte Offenheit gefördert – unabhängig von Herkunft oder finanziellen Möglichkeiten. Das Projekt entstand aus dem Vereinsalltag heraus und ist ein Beispiel dafür, wie Eigeninitiative und Teamgeist auch in kleinen Vereinen große Wirkung entfalten können.
Den dritten Platz und jeweils 500 Euro Preisgeld erhielten zwei weitere Vereine.
Der TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt e.V. wurde für sein Projekt „Moderner Dorfverein“ ausgezeichnet, das Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Breitensport beispielhaft umsetzt. LED-Flutlicht mit App-Steuerung, Mäh- und Linienmarkierungsroboter sowie Solarenergie aus einer Kooperation mit dem örtlichen Freibad entlasten Ehrenamtliche und senken Betriebskosten. Die Maßnahmen verbessern die Infrastruktur und zeigen, wie zukunftsfähige Vereinsarbeit auch ohne Beitragserhöhungen möglich ist.
Der Sylter Catamaran Club e.V. überzeugte mit dem Projekt „Jugend-Catamaransegeln bildet – Verantwortungsgefühl, Freundschaften und Initiativen“, das Wassersport mit Umweltbildung und Persönlichkeitsentwicklung verbindet. Jugendliche erhalten eine fundierte Segelausbildung, lernen Verantwortung zu übernehmen und erleben die Natur hautnah im Nationalpark Wattenmeer. Neben Segeltouren und Regattateilnahmen engagieren sich die jungen Mitglieder bei Strandreinigungen und Bootsreparaturen. Das Projekt fördert Teamgeist, Umweltbewusstsein und ehrenamtliches Engagement – und zeigt, wie Sportvereine zu sozialen Lernorten werden können.
Postsportverein Heide tritt im Bundesfinale an
Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 49 Vereine aus Schleswig-Holstein für Deutschlands bedeutendsten Vereinswettbewerb im Breitensport beworben – sechs davon schafften es ins Landesfinale. Die „Sterne des Sports“ werden vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Volksbanken Raiffeisenbanken bereits zum 22. Mal vergeben. Sie würdigen das gesellschaftliche Engagement von Sportvereinen auf den Ebenen Bronze, Silber und Gold.
Mit dem Sieg auf Landesebene hat sich der Postsportverein Heide e.V. für das Bundesfinale qualifiziert, das im Januar 2026 in Berlin stattfindet. Dort wird der mit 10.000 Euro dotierte „Große Stern des Sports“ in Gold vergeben.