Duale Karriere

Leistungsportler*innen stehen vor der Herausforderung, die Anforderungen der leistungssportlichen Karriere mit den Verpflichtungen in Schule, Studium, Ausbildung und Beruf miteinander zu vereinbaren. Steigende Trainingsumfänge, Aufenthalte in Trainingslagern und Wettkampfreisen im In- und Ausland binden die zeitlichen Ressourcen von Spitzensportler*innen. Gleichzeitig müssen sie den zeitlichen und inhaltlichen Anforderungen in Schule, Studium und Beruf gerecht werden, um Bildungsabschlüsse nicht zu gefährden und spätere berufliche Karriereoptionen offen zu halten. Um der Doppelbelastung gerecht werden zu können, erhalten die Sportler*innen Unterstützung innerhalb und außerhalb des Sportsystems.

Mit dem Begriff der Dualen Karriere im Leistungssport wird deshalb die gemeinsame Verantwortung aller Partner verstanden, eine potenzialgerechte Talententfaltung in der Leistungssportkarriere mit dem Ziel Weltspitze und die Ermöglichung einer potenzialgerechten Bildungskarriere als Basis für eine potenzialgerechte Chance auf dem Arbeitsmarkt jeweils unter Berücksichtigung der individuellen Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen.

Im Nachwuchsleistungssport hat sich mit den Verbundsystemen Schule-Leistungssport ein bedeutendes Element für junge Sporttalente auf dem Weg zum Leistungssport etabliert. Durch Kooperationen von Schule und Leistungssport soll die bestmögliche Entwicklung begabter Kinder und Jugendlicher in sportlicher, schulischer und auch sozialer und persönlicher Hinsicht sichergestellt werden. Studierende und berufstätige Sportler*innen erhalten institutionelle Unterstützungsleistungen durch die Partnerhochschulen des Spitzensports, der staatlichen Spitzensportförderung von Bundeswehr, Bundespolizei und öffentlicher Verwaltung sowie von Partnern aus der Wirtschaft.

Ein weiteres wichtiges Strukturelement der Dualen Karriere ist die Laufbahnberatung der Olympiastützpunkte. Hauptaufgabe der Laufbahnberater*innen ist es, die Sportler*innen so zu begleiten und zu beraten, dass sie den Anforderungen der schulischen, universitären oder beruflichen Ausbildung bzw. des Arbeitsalltags und der Trainings- und Wettkampfprozesse im Leistungssport gerecht werden können.

Partnerschulen des Leistungssports
Logo Partnerschule des Leistungssports

Die Partnerschulen des Leistungssports sind Bestandteil einer systematischen Elitenförderung im Nachwuchsleistungssport. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Verantwortung von Schulen und Sportverbänden für die schulischen und sportlichen Erfolge junger Talente. Die Schule sichert den Sportschüler*innen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Rücksichtnahme bei der Koordination von Schule und Training bzw. Wettkampf zu. Die Fachverbände der Schwerpunktsportarten gewährleisten ein qualitativ hochwertiges Training.

Die Partnerschulen des Leistungssports in Kiel und Ratzeburg kooperieren mit dem Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein. An beiden Standorten besteht die Möglichkeit einer Unterbringung im Sportinternat für auswärtige Sportler*innen ab einem Alter von 16 Jahren der Sportarten Segeln (Kiel) und Rudern (Ratzeburg).

Partnerschulen Talentförderung

Seit 2022 wurde das Netzwerk der Verbundsysteme Schule-Leistungssport in Schleswig-Holstein um das Element der Partnerschulen Talentförderung erweitert. Partnerschulen Talentförderung zeichnen sich aus durch die Abstimmung der Inhalte leistungssportlicher Ausbildung mit der Organisation der schulischen Abläufe im Sinne einer konsequenten und systematischen Talentförderung sowie einer vertiefenden schulartübergreifenden sportlichen Ausbildung. Zu diesem Zweck schließen die Schulen Kooperationsvereinbarungen mit den jeweiligen Landesfachverbänden ab.

In Schleswig-Holstein tragen derzeit 15 Schulen das Prädikat Partnerschule Talentförderung. Nach der Beendigung der zweijährigen Entwicklungsphase erfolgt in 2024 die endgültige Zertifizierung durch das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur.