Morteza Ata Mohammad: „Sportheld des Monats“ im August 2020
Eine Aktion des LSV und der Volksbanken Raiffeisenbanken

Morteza Ata Mohammad vom FC United Sylt e.V. ist der „Sportheld des Monats“ August 2020. Damit würdigen der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV) und die Volksbanken Raiffeisenbanken u.a. sein ehrenamtliches Engagement als 2. Vorsitzender des Vereins FC United Sylt, der sich ausschließlich aus geflüchteten Männern aus mehreren Ländern zusammensetzt. „Während meiner Abwesenheit von der Insel Sylt hat Morteza die komplette Organisation der Spiel- und Trainingstage übernommen und war mit den Flüchtlingen im ständigen Austausch“, so Bernd Frühling, 1. Vorsitzender des Vereins. 2012 kam Mohammad als Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland und lernte vor allem durch den Fußball schnell die Sprache. Mittlerweile lebt und arbeitet er als Maler und Lackierer auf dem Festland in Husum, dem Verein ist er jedoch weiterhin als 2. Vorsitzender treu geblieben.

Morteza Ata Mohammad war bereits im Jahr 2013 als Spieler dabei, als der Integrationsfußball auf Sylt mit der Organisation eines Freundschaftsspiels zwischen Syltern und aus verschiedenen Flüchtlingsunterkünften stammenden Flüchtlingen ins Leben gerufen wurde. Anschließend startete ein regelmäßiger Trainingsbetrieb für die Geflüchteten. Bereits zu diesem Zeitpunkt brachte sich der Mohammad zunehmend in die Organisation der Vereinsaktivitäten ein. Zu Beginn nahm die Integrationsmannschaft als 3. Herrenmannschaft des TSV Westerland am organisierten Spielbetrieb teil. 2016 wurde der FC United Sylt als eigenständiger Verein mit dem Schwerpunkt der Integrationsarbeit gegründet. Mit der Vereinsgründung übernahm der Afghane seine ehrenamtliche Vorstandstätigkeit. Neben der Organisation von Trainingseinheiten und der Teilnahme an Turnieren kümmert er sich gemeinsam mit Bernd Frühling auch abseits des Sportplatzes um die Belange der Flüchtlinge – so werden u.a. Unterkünfte und Ausbildungs- bzw. Arbeitsstellen vermittelt. Aktuell ist eine Teilnahme am organisierten Spielbetreib jedoch aufgrund der besonderen Arbeitszeiten im Hotel- und Gastronomiebereich, in dem die meisten Flüchtlinge mittlerweile tätig sind, nicht möglich.

Die Jury war beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement des „Sporthelden“, der als Flüchtling durch den Sport nicht nur schnell die deutsche Sprache erlernt und einen Arbeitsplatz erhalten hat, sondern selbst Verantwortung in der Integrationsarbeit des Sylter Sportvereins übernommen hat. Daher besuchten Vertreter des LSV gemeinsam mit Onnik Kiraz von der Sylter Bank eG aus der Geschäftsstelle Westerland den Gewinner auf Sylt, um ihm den Scheck über das Preisgeld in Höhe von 250 Euro zu überreichen. Außerdem stand die Produktion des Gewinner-Videos mit Finn-Ole Martins auf dem Programm, der die Aktion für den LSV begleitet. Das Video als öffentlichkeitswirksames Dankeschön stellt den Preisträger selbst und sein außergewöhnliches Engagement für den Verein vor.