Alter in Bewegung


Alter in Bewegung ist ein funktional ausgerichtetes Ganzkörpertraining, das sowohl die physischen als auch die kognitiven Parameter der Teilnehmenden verbessert. Begleitet und gefördert wird das Projekt von unserem Präventionspartner der AOK NordWest.

Das Besondere am Programm ist die kooperative Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und stationären Pflegeeinrichtungen sowie die Umsetzung des Programms vor Ort in der Lebenswelt der Zielgruppe. Die Übungsleitenden bringen das Bewegungsangebot direkt in die Einrichtungen. Auf diese Weise bekommen Sportvereine die Möglichkeit, sich der stetig wachsenden Zielgruppe zu präsentieren und sich in dem weiten Feld des Seniorensports optimal zu positionieren. Im Gegenzug öffnen sich die Pflegeeinrichtungen auch für ältere Menschen aus der Nachbarschaft oder Mitglieder der Sportvereine und fördern so die Vernetzung im Quartier.

Vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein wurde Alter in Bewegung mit dem 2. Platz des schleswig-holsteinschen Altenpflegepreis 2019 ausgezeichnet

Benefits für die Vereine

Die Durchführung des Projekts in stationären Pflegeeinrichtungen bietet den Vereinen zahlreiche Vorteile:

  1. Erweiterung des sozialen Engagements: Die Teilnahme an Aktivitäten in Pflegeeinrichtungen ermöglicht es Sportvereinen, ihr soziales Engagement zu erweitern und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Dies stärkt das Image des Vereins und fördert seine Verankerung in der Gemeinschaft.
     
  2. Erhöhte Sichtbarkeit und Bekanntheit: Durch die regelmäßigen Besuche in Pflegeeinrichtungen können Sportvereine ihre Sichtbarkeit in der lokalen Gemeinschaft erhöhen und ihr Profil stärken. Dies kann zu einer größeren Bekanntheit des Vereins führen und potenziell neue Mitglieder oder Unterstützer anziehen.
     
  3. Ausweitung des Zielgruppenspektrums: Die Zusammenarbeit mit Pflegeeinrichtungen ermöglicht es Sportvereinen, ihre Zielgruppe zu erweitern und Menschen anzusprechen, die möglicherweise sonst keinen Zugang zum Vereinssport haben. Dies trägt zur Inklusion und Vielfalt im Verein bei.
     
  4. Persönliche Erfüllung für Übungsleitende: Die Möglichkeit, in Pflegeeinrichtungen Training anzubieten, kann für Übungsleitende eine bereichernde Erfahrung darstellen. Sie haben die Chance, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in einem neuen Umfeld einzubringen und einen positiven Beitrag zum Wohlbefinden der Bewohner*innen zu leisten.
     
  5. Mögliche Partnerschaften und Netzwerke: Die Zusammenarbeit mit Pflegeeinrichtungen kann für Sportvereine den Beginn von Partnerschaften und Netzwerken mit anderen Organisationen und Unternehmen in der Gesundheits- und Sozialbranche bedeuten. Dies könnte zu weiteren Kooperationsmöglichkeiten führen und das Netzwerk des Vereins stärken.
     
  6. Erfahrungsaustausch und Lernmöglichkeiten: Durch die Arbeit in Pflegeeinrichtungen können Übungsleitende neue Perspektiven gewinnen und von der Erfahrung im Umgang mit älteren Menschen profitieren. Dies kann zu einem bereichernden Austausch innerhalb des Vereins führen und neue Ideen für Trainingskonzepte oder Programme inspirieren.

Insgesamt bietet die Zusammenarbeit von Sportvereinen mit Pflegeeinrichtungen eine Win-Win-Win-Situation, bei der sowohl die Vereine und Pflegeeinrichtungen als auch die Bewohner*innen der Einrichtungen von den positiven Effekten profitieren können.

Benefits für die Pflegeeinrichtungen

Die Durchführung des Projekts in stationären Pflegeeinrichtungen bietet den Einrichtungen und deren Bewohner*innen zahlreiche Vorteile:

  1. Gesundheitliche Vorteile: Regelmäßige sportliche Aktivitäten fördern die körperliche Gesundheit der Bewohner*innen. Dies kann dazu beitragen, die Mobilität zu verbessern, die Muskulatur zu stärken und die allgemeine Fitness zu erhalten oder zu steigern.

  2. Soziale Interaktion: Sportaktivitäten bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit für soziale Interaktionen. Durch die Teilnahme an Gruppenaktivitäten können Bewohner*innen neue Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen und ein Gefühl der Gemeinschaft in der Einrichtung fördern.

  3. Steigerung der Lebensqualität: Die regelmäßige Teilnahme an sportlichen Aktivitäten kann das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bewohner*innen verbessern. Die psychische Gesundheit kann durch die Freude am Sport und die gemeinsamen Erlebnisse positiv beeinflusst werden.

  4. Abwechslung im Alltag: Sportliche Aktivitäten bieten eine willkommene Abwechslung im oft routinemäßigen Alltag von Pflegeeinrichtungen. Die Bewohner*innen haben die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und ihre Tage abwechslungsreicher zu gestalten.

  5. Förderung der Eigenständigkeit: Durch angepasste sportliche Übungen können Bewohner*innen ihre Eigenständigkeit und Selbstvertrauen stärken. Dies trägt dazu bei, dass sie sich trotz eventueller Einschränkungen handlungsfähig und selbstbestimmt fühlen.

  6. Kooperation mit der Gemeinschaft: Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen fördert die Verbindung zwischen der Pflegeeinrichtung und der lokalen Gemeinschaft. Dies stärkt das Gefühl der Integration der Einrichtung in die umliegende Umgebung.

  7. Attraktivität für potenzielle Bewohner*innen: Die Möglichkeit, regelmäßige sportliche Aktivitäten anzubieten, kann eine Pflegeeinrichtung für potenzielle Bewohner*innen attraktiver machen. Dies könnte ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine bestimmte Einrichtung sein.

  8. Fachliche Expertise der Übungsleitenden: Sportvereine bringen qualifizierte Übungsleitende mit, die über Fachkenntnisse im Bereich Sport und Gesundheit verfügen. Dies ermöglicht eine professionelle Gestaltung der Aktivitäten und sorgt für eine sichere Durchführung.

Insgesamt können die regelmäßigen Besuche von Übungsleitenden aus Sportvereinen in stationären Pflegeeinrichtungen eine ganzheitliche und positive Wirkung auf die physische und psychische Gesundheit der Bewohner*innen haben, die soziale Integration fördern und die Einrichtung insgesamt bereichern.

Die Umsetzung

Um das Bewegungsprogramm umsetzen zu können, benötigen die Übungsleitenden der teilnehmenden Sportvereine mindestens eine ÜL-C-Lizenz und müssen an der Programmeinweisung Alter in Bewegung teilgenommen haben. Die Sportvereine müssen vor Beginn eines Alter in Bewegung Kurses zudem den Förderantrag und eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und an den Landessportverband Schleswig-Holstein geschickt haben. Die Vorlagen erhalten die Sportvereine vom Landessportverband Schleswig-Holstein im Downloadbereich.

Nach Ablauf des geförderten Starterkurses sollte das Programm Alter in Bewegung im Sinne einer nachhaltigen Gesundheitsförderung in eine eigenständige Regelfinanzierung überführt werden, sodass eine langfristige Durchführung des Angebots gewährleistet werden kann. Für eine Regelfinanzierung gibt es verschiedene denkbare Finanzierungsmodelle:

  • Die Pflegeeinrichtung wird gemäß Vereinssatzung als juristische Person Mitglied des Sportvereins.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen gemäß der Vereinssatzung eine Mitgliedschaft im Sportverein ein.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlen eine Kursgebühr in einer vom Sportverein festgelegten Höhe, während Vereinsmitglieder eine ermäßigte Kursgebühr zahlen.
  • Die Pflegeeinrichtung zahlt für die Bewohnerinnen und Bewohner die Kursgebühr in einer vom Sportverein festgesetzten Höhe.
  • Die Pflegeeinrichtung zahlt eine Übungsleiterpauschale an den Sportverein in einer von diesem festgesetzten Höhe.

Die Förderung

Um dem Projekt bei der landesweiten Implementierung zu einem erfolgreichen Start zu verhelfen, werden die Sportvereine bei der Implementierung der Kurse in der Startphase finanziell mit einer Anschubfinanzierung von insgesmat 1000€ unterstützt:

- 600€ zur Finanzierung der ersten 24 Trainingseinheiten (25€ pro Trainingseinheit)

- 400€ zur Finanzierung von Trainingsmaterialien

Für die Auszahlung der Förderung müssen die Sportvereine nach erfolgreicher Durchführung des Starterkurses eine Mittelanforderung an den Landessportverband Schleswig-Holstein übermitteln.

Die Programmeinweisungen

Die Übungsleitenden, die Alter in Bewegung in einer Pflegeeinrichtung umsetzen möchten müssen mindestens über eine ÜL-C-Lizenz oder eine vergleichbare/höherwertige Qualifikation und einschlägige Praxiserfahrung im Umgang mit der Zielgruppe verfügen und zudem an der Programmeinweisung Alter in Bewegung des Landessportverbandes Schleswig-Holstein, mit folgenden Inhalten, teilnehmen:

  • Zusammenarbeit zwischen Sportverein und Pflegeeinrichtung
  • Medizinische Besonderheiten der Zielgruppe
  • Theoretische Grundlagen zu funktionalem und kognitivem Training
  • Praxisbeispiele für funktionales Training mit pflegebedürftigen Senioren
  • Praxisbeispiele für kognitive Bewegungsaufgaben mit pflegebedürftigen Senioren


Die nächsten Termine für Programmeinweisungen finden Sie unter Schulungen.